Amalgam steht schon lange im Verdacht eine Vielzahl von Beschwerden auszulösen. Es wurde und wird mit einigen schweren gesundheitlichen Störungen assoziiert, allerdings ist dieses Bewußtsein aus der öffentlichen Diskussion beinahe vollständig verdrängt (oder verdrängt worden?). Dies liegt wahrscheinlich einerseits daran, dass nicht immer eine effektive Therapie bei der an sich richtigen Diagnose „chronische Quecksilbervergiftung“ verfügbar ist bzw. angewendet wird. Andererseits wird die „Durchseuchungsrate“ in der Bevölkerung unterschätzt und die postulierten Beschwerdebilder, die ursächlich mit Quecksilbervergiftungen in Verbindung gebracht werden scheinen manchem zu umfangreich. Mangels einer für alle funktionierenden Therapie der chronischen Quecksilbervergiftung durch Zahn-Amalgam, scheint sich die Haltung durchgesetzt zu haben, dass dies kein vordrängendes Problem sei. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Millionen undiagnostizierte Amalgamvergiftungen falsch oder gar nicht behandelt werden und das ca. 1-5% der Amalgam-tragenden Bevölkerung mehr oder weniger schwere lebenseinschränkende gesundheitliche Beschwerden entwickeln. Die Nützlichkeit (und Schönheit) vieler Schwermetalle trägt dazu bei, dass ihre Gefahren und ihre Giftigkeit kollektiv verdrängt werden. So finden sich Bleisalze (z. B. in in Farbmustern), die aufgrund ihres süßen Geschmacks von Kleinkindern gerne in den Mund genommen werden, Cadmium-Verbindungen in gelber Farbe und eben Quecksilber zu 50% in Amalgamfüllungen.
Das dieses hochtoxische Nervengift nur im Mund keinen Sondermüll darstellt ist im Grunde eine absurde Vorstellung. Dennoch wird dieses giftigste (nicht-radioaktive) Element auf der Erde gerne von der Industrie zum Nulltarif (um gleichzeitig der teuren Sondermüllentsorung zu entgehen) an die Zahnärzte abgegeben, die die plastische Paste ohne große Kunstfertigkeit und finanziellen Aufwand in die Zähne stopfen. Selbst Kinder bleiben davon nicht verschont, ohne das auch nur im Ansatz über die Risiken aufgeklärt wird oder die individuelle genetische Disposition der Entgiftungsprozesse ergründet wird. Viele Menschen sind aufgrund ihrer persönlichen biochemischen Voraussetzungen nicht in der Lage das freiwerdende Quecksilber effektiv abzubauen bzw. auszuscheiden. Bei diesen stark gefährdeten Patienten akkumuliert sich also das Quecksilber über die Jahre in den Organen, im Nervensystem und im Gehirn, ohne das sich dies in erhöhten Werten im Blut, im Urin oder den Haaren bemerkbar machen muss. Gespeichert wird das Nervengift in den Organen und läßt sich dort vor dem Tod nicht direkt nachweisen (siehe Literatur von Nylander). Dort werden in den sensiblen Geweben auch die Probleme verursacht.
Nachweis einer chronischen Quecksilbervergiftung
Nachweisen lässt sich eine chronische Quecksilbervergiftung also nur schwer, aber die Diagnose kann häufig alleine durch das klinische Bild gestellt werden. Spezielle Haarmineralanalysen können auch indirekt eine Vergiftung nahelegen, wenn sich herausstellt, dass der Mineraltransport gestört ist. Eine Eigenschaft, die so nur Quecksilber im Körper hervorruft. Ein Mobilisationstest mit oral verabreichtem DMPS ist nicht ratsam, da er auch gewisse Risiken birgt. So ist es möglich, dass durch eine einmalig große Gabe (Dose) Gegengift solch eine hohe Menge an Quecksilber gelöst wird, dass der chronisch vergiftete Körper dieses nicht ausscheiden kann und es zu einer erneuten Rückvergiftung kommt. Das „aufgewirbelte“ Quecksilber ruft nun wieder verstärkt Symptome hervor und sammelt sich im Zweifel in sensibleren Geweben an, welches oft das Gehirn darstellt. Gerade Menschen mit genetisch eingeschränktem Entgiftungsvermögen sind hier gefährdet. Außerdem ist überhaupt nicht gewährleistet, dass ein negatives Ergebnis eine chronische Quecksilbervergiftung ausschließt. Im Gegenteil, sehr stark vergiftete Personen erscheinen hier oft negativ, während gesunde Menschen von der Straße durchaus erhöhte Werte aufweisen können – dann nämlich, wenn sie in der Lage sind Quecksilber effektiv zu entgiften (andernfalls gelangt das Quecksilber nicht ins Blut und somit auch nicht in den Urin oder die Haare). Meist zeigt sich auch in den ersten Phasen der Entgiftung, ob der Körper darauf anspricht.
Die Frage ob und wo jemand an Quecksilber erkrankt, hängt also mit dem genetischen Polymorphismus der Entgiftungsenzyme, aber auch mit der individuellen Sensibilität auf das Toxin Quecksilber zusammen. Wie bei Alkohol (einem anderem Nervengift) gibt es Menschen, die diesen sehr gut vertragen, während andere bereits nach kleinen Mengen beschwippst sind. Ähnlich verhält es sich mit dem Quecksilber, nur das dieses permanente Störungen hervorruft und sich nicht von alleine aus dem Gehirn entfernt.
Die Beschwerden die im Folgendem aufgelistet werden, können alle von Quecksilber verursacht werden (vergleichbar mit leichtem Angedrunken sein bis hin zum starkem Delirium), je nachdem wo der persönliche Schwachpunkt im Körper liegt. Seine schädliche Wirkung entfaltet Quecksilber, in dem es etliche lebenswichtige Enzyme innerhalb der Zellen (hier allein über 80 Stück) blockiert. Unter anderem sind auch Prozesse zur Energiegewinnung in den Mitochondrien betroffen. Oftmals stehen bei einer Belastung mit Quecksilber neurologische und/oder psychiatrische Beschwerden im Vordergrund. Hier wird später eine relativ unbekannte Vorgehensweise beschrieben, die das Quecksilber und andere Schwermetalle – unabhängig von den persönlichen Voraussetzungen – effektiv und sicher entfernen kann.
Symptome der chronischen Quecksilbervergiftung
Je nach Schweregrad, persönlicher Verfassung und individuellen Voraussetzungen kann eine chronische Amalgamvergiftung eine Menge unterschiedlicher Beschwerden und Krankheiten imitieren. Dazu gehören auch einige schwere Erkrankungen wie Autismus, Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose, Autoimmunerkrankungen etc. Die typischen Beschwerden der Amalgam-Krankheit äußern sich meist in:
chronischer Müdigkeit, Gehirnnebel, starken Konzentrations-schwierigkeiten, Schlafstörungen, Muskelbeschwerden, entzündetes Zahnfleisch / Zunge, lose Zähne, Beschwerden der Nasennebenhöhlen, extreme Erschöpfung nach Sport, Magen- und Darmstörungen, Zittern der Hände oder Muskeln, Frieren, Denkschwierigkeiten, Depressionen, starke Unruhe, emotionale Instabilität, Reizbarkeit, Verwirrung, Benommenheit, Halzschmezen, schlechtes Gedächtnis etc.
Daneben können Krankheitsbilder wie Lupus erythematodes, Reizdarmsyndrom, manische Depressionen, CFS (chronisches Erschöpfungssyndrom), MCS (multiple Chemikalien Sensibilität), Allergien, Candida Belastungen, Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS), Morbus Crohn, Hormonstörungen, Psychosen u.a. auch auf eine chronische Quecksilbervergiftung zurückzuführen sein.
Oft werden diese Symptome von der Umgebung nicht ernst genommen und die Schulmedizin schließt eine chronische Quecksilbervergiftung in den allermeisten Fällen von Vornherein aus. Die wahre Ursache wird also in der Regel nicht erkannt und die Betroffenen werden alleine gelassen. Dazu kommt dass diese Patienten ihr Leben oft nicht mehr bewältigen können, als psychisch krank oder Hypochonder abgestempelt werden (-> Buch: „It’s all in your head“ – „Es ist alles nur in Deinem Kopf“ … das Amalgam / Quecksilber) und mehr und mehr ihre sozialen Verbindungen verlieren. Wenn die Ursache letztendlich noch erkannt wird, sind diese Menschen meist schon sehr lange krank und nicht selten von diesen Erfahrungen traumatisiert. Gegen eine chronische Quecksilbervergiftung hilft aber NICHT in erster Linie eine Psychotherapie oder Psychopharmaka.